Acryl/Ölmalerei / Mischtechnik / Floatglas


Acryl/Ölmalerei

Landscapes - Places of Longing, 2020

Landschaften - Sehnsuchtsorte. Ich erfahre Inspiration für mein künstlerisches Schaffen meist in fremden Ländern und an Orten in verschiedensten kulturellen Umfeldern. Ich sammle meine Eindrücke auf Reisen und bringe sie später im Atelier in einem vielschichtigen seriellen Prozess auf die Leinwand. Durch die Maßnahmen gegen die Corona Pandemie - social distancing - hatte ich Zeit, mich auf meine im Gedächtnis gespeicherten Eindrücke zu konzentrieren und darauf zu reagieren.

In der Serie Landscapes - Places of Longing beziehe ich mich auf die Situation, nicht reisen zu können. Doch in den letzten Jahren habe ich einen reichen Schatz an Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen gesammelt. Diese Erinnerungen nehme ich mit ins Atelier und erwecke sie zum Leben, umgesetzt in Ölmalerei auf Leinwand. Die Arbeiten der Serie Landscapes - Places of Longing nähren sich aus meiner Sehnsucht nach fremden Orten und beinhalten meine gespeicherten Erinnerungen an diese vielfältigen Sehnsuchtsorte.

   

Volcanism - Floating Serie 2017 - 2019

Die Arbeiten der Volcanism - Floating Serie setzen sich mit der faszinierenden Landschaft der Azoren, eines Vulkanarchipels mitten im Atlantik, künstlerisch auseinander: unwirtlich und bizarr im vulkanischen Gebiet, üppige Vegetation auf der fruchtbaren Vulkanerde und alles umtost vom blaugrünen Atlantik. Am meisten beeindruckt hat mich der vor fast 60 Jahren neu entstandene Vulkan Capelinhos - ich versuche, diese Intensität, die dem Vulkanismus innewohnt, in meine Malerei zu übertragen.

Diese Eindrücke, die ich 2017 von meinem Aufenthalt auf den Azoren mit zurückbrachte, veränderten meine Arbeiten. Organische Formen und fließende Farben, inspiriert vom Lavafluss, fanden Einzug in meine Malerei. Gesteinsformationen, vulkanische Eruptionen, Satellitenaufnahmen vom Mündungsdelta großer Ströme – all das fließt im wahrsten Sinne des Wortes in die Arbeiten der Volcanism - Floating Serie ein. 

Kleinformatige Arbeiten auf Karton und Acrylglas ergänzen die Serie Volcanism - Floating. Diagonal fließende, sich ausbreitende Acrylfarben ergeben organische Formen. Es ist eine Malerei mit gelenktem Zufall, denn die endgültigen Strukturen entstehen erst im Trocknungsprozess. Räumliche Tiefe entsteht durch auf der Vorder- und Rückseite bemaltes Acrylglas.   

 

Primavera Serie 2016

Die Arbeiten der Primavera Serie zeigen den Ausschnitt einer in Bewegung versetzten, urban-landschaftlichen Situation. Die Streifen erinnern an eine aus dem Zug beobachtete, vorbeiziehende Landschaft, die sich endlos fortzusetzen scheint. Durch die verschiedenen, in Folge aufgetragenen transparenten Schichten öffnet sich neben der räumlichen auch eine zeitliche Tiefe.

  

Constructed Serie 2016

 "Monika Humm gibt unseren und ihren eigenen Wahrnehmungsempfindungen einen reduzierten, aber nötigen Raum. Sie lässt uns in die überlagernden horizontalen Farblinien von unterschiedlicher Breite eindringen und wir werden in die Tiefe, der ebenso in unterschiedlichen Breite angelegten Zwischenfelder, mitgenommen. Wir entdecken die senkrechten Linien, die segmentieren, aber dadurch unseren Blick in die Tiefe, wie durch ein Fenster, blicken lassen."

Klaus von Gaffron  

 

Transition Serie 2010 - 2015

"Auch wenn die Bilder von „Transition“ nur aus übereinandergelegten Farbbalken bestehen, sind sie nicht nur von rasterförmigen Häuserfassaden inspiriert, sondern erwecken auch den Eindruck, als schaute man durch eine Art vorgelagertes Gerüst in die mehr oder weniger hell erleuchteten Fenster einer Hochhausfassade. Auf jeden Fall täuscht die Malerei einen tiefen, mehrfach geschichteten Raum vor, der unser Auge auf Entdeckungsreise gehen lässt, der aber nicht wie der perspektivische Raum einheitlich konstruiert ist. Das heißt wir werden beim Schauen nicht festgelegt, kein Fluchtpunkt leitet unseren Blick in die Tiefe."

Hanne Weskott, 2012

  

Transition - HongKong Serie 2012

"Wir sehen weder Häuser noch Häuserfronten, sondern immer nur Strukturen, Rechtecke, dünne Linien und dicke Balken, Schicht für Schicht, Farbe für Farbe übereinander gelegt. Trotzdem ist die Welt in ihren Bildern immer gegenwärtig. (...) Ihr Ausgangspunkt sind vielmehr die Eindrücke einer Reise und das daraus resultierende Gefühl für einen Ort. (...)  Wichtig dafür sind Formen und Farben, aber auch Geräusche und Gerüche, einfach alles, was sie mit den fünf Sinnen aufgenommen hat"

Hanne Weskott, 2012

  

Connected Serie 2007

In den kleinformatigen Arbeiten der Serie Connected aus 2008 arbeite ich mit Acrylfarben und Tusche auf Leinwand. Türkise, grau-blaue oder weisse Flächen in Verbindung mit einer Lineatur aus schwarzen Pinselstrichen ergeben strukturierte Bildgefüge und lenken den Blick in die Tiefe.

  

Going on Serie 2007 - 2013

 "Die Gemälde von Monika Humm sind immer nur ein Ausschnitt aus einem prinzipiell unbegrenzt angelegten Gefüge. Ihre Gemälde reichen von Anklängen städtischer Eindrücke und ländlicher Idyllen bis hin zu vollkommen autonomen, malerischen Verzeichnungen. Zwischen New York, Westend und Gebirge eröffnen sie einen Ausblick auf in Bewegung versetzte Landschaften und Tiefenräume. Man könnte ihre Malerei als eine Art unverschlüsselten Streifencode bezeichnen, der ihre Hingabe an die Wirklichkeit in reinen Ausdruck übersetzt. Jedes ihrer Bilder ist ein Statement". 

Cornelia Kleÿboldt   M.A.,  ©2008 

  

Indian Summer Serie 2006 - 2023

 "Die Leinwandbilder des Indian Summer sind nach den Eindrücken einer Zugreise den Hudson entlang entstanden. Diese Bilder zeigen zwar keine Abbildungen der Realität, nehmen aber in ihrer waagrechten Schichtung doch deutlich die vor dem Zugfenster vorbeifliegende Landschaft auf. Und hier ist das Farbgefüge so intensiv auf einander bezogen, dass die Grenzen des Bildes auch die Grenzen seiner Wahrnehmung sind. Erst in der Reihung drückt sich dann die Bewegung und das Zusammenhängende aus. Dazu kommen noch die warmen Erdfarben, die direkt von der Wirklichkeit eines schönen Herbsttages inspiriert sind."

Hanne Weskott, 2011 

  

Waiting Serie 2006 - 2007

Interessiert an Strukturen, die ich in urbanen Räumen und in der Weite der Landschaft finde, baue ich meine Werke in vertikalen und horizontalen Streifen und Bändern auf, die das Gerüst meiner Arbeit bilden. Im Malprozess Schicht auf Schicht gelegt - mal transparent, mal deckend, sich überlagernd und verdichtend - entstehen abstrakte Bildwelten. In den transparenten Bereichen weitet sich der Bildraum;  Aus-, Ein- und Durchblicke entstehen, während in den opaken Bändern die individuelle Handschrift im Pinselduktus erkennbar bleibt. Spuren des Entstehungsprozesses, Farbkleckser und Farbspritzer, bleiben sichtbar. 

 

Aran Serie 2005 - 2011

"Monika Humm überlagert in vielen Schichten horizontale und vertikale Farbstreifen, die sich wie zu einem malerischen Teppich verweben."  

Stefanie Staby, 2007 

  


Mischtechnik

Linien und Horizonte 2020 - 2023

Ich beschäftige mich in dieser Serie mit den verschiedenen Stadien meiner Malerei. Dabei entwickle ich die Bilder der Serie Schritt um Schritt weiter und baue sie mit einem Mix aus verschiedensten Materialien und Farbe Schicht um Schicht auf. 

Startpunkt ist die skizzenhafte Arbeit „Linien und Horizonte 1“.  Die Arbeit besteht aus Linien aus dünnen Papier- und Metallstreifen, aufgetackert auf roh belassener MDF Platte. „Linien und Horizonte 3“ entstand im Zusammenspiel zwischen Material, Form und Farbe. Lasierende Acrylfarben definieren den Bildraum, ziehen Grenzen und lösen sich mit dem nächsten Blick in die Tiefe wieder auf. 

Der Horizont als sichtbare Linie in der Ferne, an der sich Himmel und Erde oder Wasser scheinbar begegnen fließt in meine Arbeiten der Serie „Linien und Horizonte“ ein. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Imagination verschieben sich. 

 

 

Winter Serie 2019

Die kalten Wintertöne der Serie Winter erinnern an Schnee, Eis und klirrende Kälte, an schneebedeckte Äste und Lawinenzäune. Unter dieser Schneeschicht kommt jedoch immer wieder die weiterhin lebendige Natur zum Vorschein, die sich auf den Frühling vorbereitet, die die schneereiche Last erträgt, ihr widersteht und überdauert. In der „Winter“ Serie kombiniere ich eigene Fotografien mit abstrakter Malerei. Ich übermale die auf Leinwand aufkaschierten Fotos teilweise und reagiere damit auf deren Farbe und Form.  

 

Eyecatcher Serie 2017

In meinen Arbeiten ist es mir wichtig, dass sich die Bilder dem Betrachter nicht sofort entschlüsseln. Deshalb arbeite ich mit verschiedenen Ebenen und bringe reale Situationen in Form von Fotos in meine Arbeiten ein. In der „Eyecatcher“ Serie interessiert mich besonders das Spiel mit Schärfe und Unschärfe. Details von organischen Formen und Strukturen finden sich in den zugrundeliegenden Fotografien. Ich reagiere in einem mehrschichtigen malerischen Prozess auf die Farbigkeit der fotografischen Details und baue den Bildraum in transparenten, lasierenden, aber auch opaken Schichten auf.

  

Volcanism Serie 2017 - 2018

Volcanism-Collage Serie 2017 - 2018

Nach Jahren der Erforschung von urbanen Strukturen, die ich in der global Serie seit 2008 entwickelt habe, interessiere ich mich jetzt zunehmend für organische Strukturen. Anregung dazu gab ein Aufenthalt auf den Azoren und meine fotografische Dokumentation des jüngsten Vulkans dieses Archipels, der vor gut 50 Jahren entstanden ist. Ich bin fasziniert von der Rohheit, Direktheit und der Lebensfeindlichkeit dieses Ortes. Aber auch von der ersten zaghaften Vegetation, die in dieser unwirtlichen Gegend gedeiht und versuche, diese Intensität, die dem Vulkanismus innewohnt, in meine Malerei zu übertragen. Eine kontinuierliche Fortsetzung meiner Arbeitsweise, elementare fotografische Ausschnitte auf den Malgrund aufzukaschieren und in einem malerischen Prozess darauf zu reagieren, ist die Grundlage der neuen Arbeiten der Volcanism Serie. 

 

Global Serie

Die Basis der Serie „Global“ bilden Fotografien von Containern, Containerschiffen und Hafenanlagen. Es entstehen Bildwelten, die Reales beinhalten, sich aber von der abbildenden Realität der zugrundeliegenden Fotografien entfernen. Der Bildaufbau geschieht in vielen Schichten. Fotocollagen werden mit  Acrylfarben in netzartigen Strukturen übermalt und verdichtet. Aus-, Ein- und Durchblicke lassen abstrakte Bildwelten entstehen. Bildräume weiten und verengen sich, der Betrachter meint Bekanntes zu erkennen, wird aber immer wieder durch Irrationales - der gewohnten Wahrnehmung entgegenstehendes - irritiert. In diesem Spiel mit der Wahrnehmung steht Mögliches Unmöglichem und Reales Irrealem gegenüber, übersetzt in abstrakte Malerei.  

 

Global - Hongkong Serie

"Charakteristisch für ihre Kunst sind netzartige Übermalungen von Fotos, die sie auf ihren zahlreichen Reisen aufgenommen hat."

Barbara Clemens, 2013 

 

Global - Work in Progress Serie

Die Unterserie “Global - Work in Progress” ist im Rahmen eines dreiwöchigen Ausstellungsprojektes im Referat für Arbeit und Wirtschaft entstanden. Hier habe ich keine eigenen Fotografien verwendet, sondern mit mir von Mitarbeitern des Unternehmens analog oder digital zur Verfügung gestelltem Material gearbeitet. Motive dieses Bildmaterials sollten Bauwerke, Stadtarchitekturen oder Reiseeindrücke sein, welche ich in Schwarz-Weiß transformiert und mit malerischen Strukturen überarbeitet habe.  

 

 

Global - Men at Work Serie

 "Auf ihren Reisen nach Panama und Hongkong fotografierte Monika Humm Gebäude, Frachtcontainer, Arbeitssituationen und übersetzte die Fotografien in Malerei. Neu an Global - Men at Work ist, dass zum ersten Mal der Mensch in ihrem Werk auftaucht."

Matthieu Chladek, 2015     

  


Malerei auf Floatglas

 

Floatglas ist ein industriell hergestelltes Glas, das ich mit Glasfarben bemalte. In einem dreistufigen Brenn-Prozess werden die Farben mithilfe eines Glasbrennofens eingebrannt. Dieses Verfahren ist relativ aufwändig und kann nicht im eigenen Atelier, sondern nur in speziellen Werkstätten für Glasmalerei, z.B. in der Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck, stattfinden.

Ich bin nicht nur von der so entstehenden Brillanz der eingebrannten Glasfarben fasziniert, sondern ebenso vom Wechselspiel zwischen Transparenz und Undurchsichtigkeit. Je nach Lichteinfall und Blickwinkel verändert sich das Farbspiel und die räumliche Tiefe der Arbeiten. 

 

Die Arbeiten aus der Serie global bestehen aus zwei miteinander verbundenen Glasscheiben. Bei diesem Verfahren wird die hintere Glasscheibe mit einem Motiv in Pigmentdirektdruck versehen, während die vordere Glasscheibe auf der Vorder- und Rückseite mit Glasfarben bemalt wird. In einem dreistufigen Brenn-Prozess werden die Farben dann mithilfe eines Glasbrennofens eingebrannt.   

 

Diese Arbeiten auf Floatglas lehnen sich thematisch an meine Serie Going on an. Hier verwende ich nur eine Glasscheibe, die ich beidseitig bemalte. Inspiration dazu fand ich in landschaftlichen Strukturen, die Werke erinnern an Felder oder Ackerlandschaften aus einer Vogelperspektive. 

 

 

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