Die Arbeiten der Primavera Serie zeigen den Ausschnitt einer in Bewegung versetzten, urban-landschaftlichen Situation. Die Streifen erinnern an eine aus dem Zug beobachtete, vorbeiziehende Landschaft, die sich endlos fortzusetzen scheint. Durch die verschiedenen, in Folge aufgetragenen transparenten Schichten öffnet sich neben der räumlichen auch eine zeitliche Tiefe.
"Monika Humm gibt unseren und ihren eigenen Wahrnehmungsempfindungen einen reduzierten, aber nötigen Raum. Sie lässt uns in die überlagernden horizontalen Farblinien von unterschiedlicher Breite eindringen und wir werden in die Tiefe, der ebenso in unterschiedlichen Breite angelegten Zwischenfelder, mitgenommen. Wir entdecken die senkrechten Linien, die segmentieren, aber dadurch unseren Blick in die Tiefe, wie durch ein Fenster, blicken lassen."
Klaus von Gaffron
"Auch wenn die Bilder von „Transition“ nur aus übereinandergelegten Farbbalken bestehen, sind sie nicht nur von rasterförmigen Häuserfassaden inspiriert, sondern erwecken auch den Eindruck, als schaute man durch eine Art vorgelagertes Gerüst in die mehr oder weniger hell erleuchteten Fenster einer Hochhausfassade. Auf jeden Fall täuscht die Malerei einen tiefen, mehrfach geschichteten Raum vor, der unser Auge auf Entdeckungsreise gehen lässt, der aber nicht wie der perspektivische Raum einheitlich konstruiert ist. Das heißt wir werden beim Schauen nicht festgelegt, kein Fluchtpunkt leitet unseren Blick in die Tiefe."
Hanne Weskott, 2012
"Wir sehen weder Häuser noch Häuserfronten, sondern immer nur Strukturen, Rechtecke, dünne Linien und dicke Balken, Schicht für Schicht, Farbe für Farbe übereinander gelegt. Trotzdem ist die Welt in ihren Bildern immer gegenwärtig. (...) Ihr Ausgangspunkt sind vielmehr die Eindrücke einer Reise und das daraus resultierende Gefühl für einen Ort. (...) Wichtig dafür sind Formen und Farben, aber auch Geräusche und Gerüche, einfach alles, was sie mit den fünf Sinnen aufgenommen hat"
Hanne Weskott, 2012
In den kleinformatigen Arbeiten der Serie Connected aus 2008 arbeite ich mit Acrylfarben und Tusche auf Leinwand. Türkise, grau-blaue oder weisse Flächen in Verbindung mit einer Lineatur aus schwarzen Pinselstrichen ergeben strukturierte Bildgefüge und lenken den Blick in die Tiefe.
"Die Gemälde von Monika Humm sind immer nur ein Ausschnitt aus einem prinzipiell unbegrenzt angelegten Gefüge. Ihre Gemälde reichen von Anklängen städtischer Eindrücke und ländlicher Idyllen bis hin zu vollkommen autonomen, malerischen Verzeichnungen. Zwischen New York, Westend und Gebirge eröffnen sie einen Ausblick auf in Bewegung versetzte Landschaften und Tiefenräume. Man könnte ihre Malerei als eine Art unverschlüsselten Streifencode bezeichnen, der ihre Hingabe an die Wirklichkeit in reinen Ausdruck übersetzt. Jedes ihrer Bilder ist ein Statement".
Cornelia Kleÿboldt M.A., ©2008